Die Entdeckung des Kosmos


Pyramiden Ägypten
  1. Die prähistorische Zeit
  2. Die Errungenschaften Babylons
  3. Ägyptischer Nilkalender
  4. Das Weltbild der Chinesen
  5. Griechisch-römische Antike
  6. Die Blütezeit Arabiens
  7. Umsturz der alten Dogmen
  8. Einige Meilensteine der Neuzeit


3. Ägyptischer Nilkalender

Ähnlich wie in Mesopotamien gab es auch in Ägypten ursprünglich einen Mondkalender. Da aber die jährlichen Nilüberschwemmungen, die beinahe das gesamte Agrar- und Wirtschaftsleben durchdrangen, überaus regelmäßig eintraten, maß man diesem Ereignis eine so hohe Bedeutung zu, daß man die Zeitrechnung danach abhängig machte. Die Überschwemmungen traten fast zeitgleich mit dem heliakischen Aufgang des Sirius (Sothis) ein, so daß man diesem Stern besondere Aufmerksamkeit widmete. Die Jahreszeitenperiode konnte daher recht früh zu einer Länge von 365 Tagen ermittelt werden. Der Kalender folgte somit allein dem Sonnenlauf, und lediglich die 12 Monate zu je 30 Tagen erinnerten noch entfernt an die Mondphasen. Wann dieser Sonnenkalender in Gebrauch genommen wurde, ist nicht genau bekannt.


Ausschnitt aus dem Dekret von Canopus des Ptolemäus III. Euergetes.
Im Laufe von mehreren Jahrzehnten und Jahrhunderten mußte den ägyptischen Astronomen zwangsläufig auffallen, daß die Nilschwemme gegenüber ihrem Sonnenkalender zurückblieb, d.h. das Kalenderjahr war zu kurz angesetzt. 238 BC behob ein pharaonisches Dekret ("Dekret von Canopus") diesen Mangel, indem es in jedem vierten Jahr einen zusätzlichen Schalttag vorsah. Der Kalender mit durchschnittlich 365,25 Tagen bildet das Grundgerüst für unseren heutigen Kalender.

Neben verschiedenen Sternbildern gab es in Ägypten eine Einteilung des Tierkreises in 36 sogenannte Dekane, die ebenfalls kalendarische Bedeutung hatten und jeweils einer Gottheit unterstanden. Das mythologische Weltbild bestand aus der Vorstellung einer Himmelsgöttin Nut, die mit ihrem Leib die Erde umspannte; an ihrem Körper waren die Sterne befestigt. Über Finsternisse oder Kometensichtungen ist dagegen so gut wie nichts überliefert, obwohl sie mit Sicherheit ebenfalls bemerkt wurden.


2. Babylon Menue 4. China


Last modified: 2004, Jan 13