Besondere Kometen



Der Komet Biela

Im Jahre 1772 berichteten Montaigne in Limogenes und Charles Messier von der Entdeckung eines schwachen Kometen. 34 Jahre danach tauchte gleichsam ein Komet auf, dessen Bahn Friedrich Wilhelm Bessel berechnete und die Identität mit jenem Kometen von 1772 verkündete.
Eine neuerliche Berechnung veranlaßte ihn jedoch, die zuvor gemachte Aussage für falsch zu erklären und sie zurückzuziehen. Wenige Jahre später stellte ein österreichischer Beamter, Joseph Morstadt, fest, daß Bessels Rücknahme falsch war und daß der Komet in Wirklichkeit die fünfte Wiederkehr des Kometen von 1772 darstellte. Morstadt bat Wilhelm von Biela zu Beginn des Jahres 1826 nach dem Kometen Ausschau zu halten. Als er den Kometen schließlich entdeckte, wurden ausreichend Daten gewonnen, um seine Bahn genau zu vermessen: Er hatte eine Periode von 6,62 Jahren. Er bewies, daß Morstadts Annahme richtig war, und Bessel beim ersten Mal recht hatte.
Wilhelm von Biela
Bei einer späteren Wiederkehr (1846) war der Komet von einem kleinen Nebelfleck begleitet, der sich zu einem zweiten Kometen entwickelte. Offensichtlich hatte sich der Komet geteilt, und die beiden Teile liefen im Abstand von 240 000 Kilometern nebeneinander her. Als der Doppelkomet 1852 wieder beobachtet wurde, hatten sich beide Teile auf 2 Millionen Kilometer entfernt. Bei der übernächsten Wiederkehr war aber nichts mehr da! Obgleich alle geeigneten Observatorien angestrengt ihre Instrumente zur Suche einsetzten, fand niemand etwas - er war einfach "verschwunden". Im November 1872 sollte die Erde die alte Kometenbahn schneiden, und tatsächlich zeigten sich die Bruchstücke des Kometen als ein gewaltiges Sternschnuppenspektakel. Es konnte kein Zweifel mehr daran bestehen, daß der Komet Biela zerbröselt war und als Meteorstrom (Adromediden) weiter seine Bahn zog.
Die beiden Komponenten des Kometen Biela
Ein vollständiger Artikel erschien im Heuchelheimer Himmeslfähnchen, Ausgabe 1/1997.


Shoemaker-Levy 9

Einer der interessantesten Kometen der 1990er Jahre war Shoemaker-Levy 9, der im Juli 1994 mit Jupiters Atmosphäre kollidierte:

Rosetta-Mission

Zu den ehrgeizigsten Projekten der letzten Jahre gehört die Rosetta-Mission der ESA, bei der ein Komet von einer Forschungssonde direkt angeflogen werden soll: ein Orbiter und ein Lander. Der ursprünglich als Ziel vorgesehene Komet 46P/Wirtanen mußte wegen Startproblemen der Trägerrakete Ariane-5 verworfen werden; als neues Ziel wurde der Komet 67P/Churyumov-Gerasimenko (kurz: 67/C-G) ausgewält. Der Start ist für den März 2004 vorgesehen, Ankunft beim Kometen: vermutlich im Jahre 2015.
67P/C-G ist allerdings größer als Wirtanen, sein Durchmesser beträgt etwa 3 km. Dies könnte für die Landung einige Schwierigkeiten bedeuten, weil die Schwerkraft des Kometen die landende Sonde mit einer sehr viel höheren Kraft anziehen wird, als ursprünglich vorgesehen. Die Umlaufsperiode des Kometen um die Sonne ist 6.57 Jahre, das Perihel bei 1.3 AE.
Weitere Informationen zum Stand der Mission auf der Rosetta-Homepage der ESA.



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