Enceladus, der aktive Saturnmond



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© Volkssternwarte Würzburg
Die Raumsonde Cassini schwenkte am 1. Juli 2004 in eine Umlaufbahn um Saturn ein. Sie ist ausgestattet mit einer Vielzahl von Instrumenten und war dazu bestimmt, detaillierte Einzelheiten über das Saturn-System mit seinen Monden zu ermitteln. Dazu gehörte die Bestimmung der Magnetosphäre, die Wechselwirkung mit dem Sonnenwind, die Sammlung von Staubpartikeln und die Kartierung des Ringsystems. Aber dann machte die Sonde eine Entdeckung am eher unscheinbaren Eismond Enceladus, der zur interessantesten Überraschung der ganzen Mission wurde.

Man wusste vom Vorbeiflug der beiden Voyager-Sonden nur, dass Enceladus eine eisige Oberfläche besaß; ein steiniger Mond, mit ca. 500 km Durchmesser und einem Eispanzer von 80 km Dicke. Einige Aufnahmen deuteten auf ein geringes Alter der Oberfläche hin, sowie eine mögliche geologische Aktivität. Aber dann fotografierte Cassini Fontänen aus Wasser und Eiskristallen und die Wärmebildkamera sah "rot". Am Sädpol musste es eine rätselhafte Wärmequelle geben. Saturn ist weit von der Sonne entfernt, es herrschen dort Temperaturen von -200° C. Was also heizt den Mond so auf? Der Mond dreht sich um sich selbst und um Saturn. Dabei wird sein Inneres durch die Gezeitenkräfte durchewalkt. Vielleicht entsteht dabei genug Wärmeenergie, dass sich Wasser unter der Eisfläche bilden konnte. An der Oberfläche am Sädpol befinden sich Risse und Furchen und zwischen diesen tritt der Wasserdampf vermischt mit kleinsten Eispartikeln hervor und schieät in Fontänen in den Weltraum.

Wo sich flüssiges Wasser befindet, ist auch die Chance auf außerirdisches Leben groß. Findet man vielleicht Bakterien, mit einer bisher unbekannten DNA oder eine ganz andere Art von Lebewesen? Doch zunächst nutzt man alle Instrumente der Cassini-Sonde zur näheren Untersuchung der Entdeckung. Frähere Messungen zur Zusammensetzung der Eispartikel zeigten, dass unter der Eiskruste von Enceladus ein flässiger Ozean existiert. Später kamen jedoch Zweifel auf.

Peter Schramm


Zeit: Mo, 14.05.2012, 19:30 Uhr
Ort: Vortragsraum in der VHS
Anschrift: Münzstraße 1; 97070 Würzburg
Veranstalter: Volkssternwarte Würzburg
Web: https://www.sternwarte-wuerzburg.de/



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